Selbstverteidigung gegen Feminizide international

W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. Nernstweg 32 – 34, Hamburg

Feminizide* – die geschlechtsspezifische Tötung von weiblich gelesen Personen – ist eine der verbreitetsten Menschenrechtsverletzungen weltweit. In der breiten Öffentlichkeit, in den Medien und auch in den Kriminalstatistiken wird geschlechtsspezifische Gewalt jedoch nicht als strukturelles Phänomen verstanden, sondern zumeist als Privatsache und Einzelfall verschleiert und legitimiert.

Zugang verwehrt

Kölibri (GWA St. Pauli) Hein-Köllisch-Platz 11 + 12, Hamburg

Wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert - Lesung und Diskussion mit Francis Seeck, Kulturanthropolog*in (Dr. phil.), Antidiskriminierungstrainer*in und Autor*in.

„Antisemitismus: Was alle verbindet“ – Vortrag mit Olaf Kistenmacher

Rote Flora Achidi-John-Platz 1, Hamburg

Geht es gegen den Staat Israel, sind sich sehr viele Menschen einig: Die extreme Rechte hasst den jüdischen Staat ohnehin, viele Linke auch. Selbst diejenigen, die das Existenzrecht Israels anerkennen, schieben oft ein einschränkendes „Aber“ hinterher. Doch Antisemitismus hat nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 zugenommen. Während der Corona-Pandemie hefteten sich sogenannte Querdenker gelbe Sterne an die Brust, auf denen „Impfgegner“ oder „ungeimpft“ stand. Andere meinten zu wissen, „geheime Mächte“ würden uns die Pandemie vorgaukeln oder hätten den Virus erzeugt. Neue Rechte behaupteten seit Jahren, es laufe ein „Bevölkerungsaustausch“. Der Attentäter von Halle sprach offen aus, wer für ihn hinter diesem angeblichen Plan stecken würde. In dem Vortrag wird ausgeführt, welche Traditionslinien im 21. Jahrhundert zusammenlaufen und warum Antisemitismus alle möglichen politischen Spektren miteinander verbindet.

Zum linken Antisemitismus

Hörsaal J des ESA 1 (Universität Hamburg) Edmund-Siemers-Allee 1, Hamburg

Jegliche Beurteilung antisemitischer Vorfälle nach 1945 kann nicht davon abstrahieren, dass die Judenfeindschaft zuvor in die schlimmste aller nur denkbaren Konsequenzen geführt hat – in die praktische Umsetzung der von staatlicher Seite intendierte und dann systematisch betriebene Vernichtung der europäischen Juden. Angesichts der unleugbaren Faktizität dieses Makroverbrechens wurde der Post-Holocaust-Antisemitismus mit einem Tabu belegt. Wer in der Bundesrepublik antisemitisch auftrat, der musste damit rechnen, angeprangert und womöglich strafrechtlich verfolgt zu werden. Um sich dem zu entziehen, sind allerdings rasch Semantiken entwickelt worden, mit denen die judenfeindlichen Affekte implizit weiter betrieben werden konnten und – wie die Affäre Aiwanger verrät – noch immer können. Dieser verbreiteten Praxis hat die Forschung mit dem Begriff des sekundären Antisemitismus Rechnung zu tragen versucht. Adorno sprach im selben Zusammenhang spezifischer noch von einem Schuldabwehrantisemitismus. Demnach tritt die Judenfeindlichkeit häufig in Gestalt einer Abwehrform auf. Das gilt insbesondere für die Linke, zwar nicht in ihrer Gesamtheit, aber zumindest für bestimmte Teile von ihr. Normativ betrachtet stellt die Rede vom linken Antisemitismus ja eigentlich eine Aporie dar. Manche meinen deshalb sogar, dass es ihn apriori gar nicht geben könne. In empirischer Hinsicht jedoch muss man sich eines Besseren belehren lassen.

„Der nationalsozialistische Untergrund“

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

Der Projekttag erarbeitet die wichtigsten Erkenntnisse über den NSU-Komplex. Dabei sollen nicht nur das Neonazi-Netzwerk und die Arbeit der Behörden beleuchtet, sondern auch der Anteil der deutschen Gesellschaft an den NSU-Morden in den Blick genommen werden. Hiervon ausgehend diskutiert der Projekttag folgende Fragen: Welche Handlungsoptionen lassen sich für eine demokratische Gesellschaft aus der Auseinandersetzung mit den NSU-Morden ableiten? Und welche Rolle können KZ-Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorte im (pädagogischen) Umgang mit den NSU-Morden im Spezifischen sowie rechter Gewalt im Allgemeinen spielen?

Links ist nicht woke

Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Großer Hörsaal

Buchvorstellung und Diskussion mit Susan Neiman | „Mich … beschäftigt, warum sich sogenannte linke Stimmen der Gegenwart von philosophischen Ideen verabschiedet haben, die für den linken Standpunkt von zentraler Bedeutung sind: ein Bekenntnis zum Universalismus statt zum Stammesdenken, eine klare Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Macht und die Überzeugung, dass Fortschritt möglich ist.“ (Susan Neiman, NDR)

Nie wieder! … und doch immerfort? – Antisemitismus in Deutschland

Freie Akademie der Künste Klosterwall 23, Hamburg

Wie wird der Diskurs in Deutschland zu Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023 geführt? Was offenbaren die Debatten über erinnerungspolitische Haltungen?
Wie präsent ist Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft und warum geht er uns alle etwas an? Podiumsdiskussion mit Laura Cazés, Marina Chernivsky und Hannes Stein

Aufstehen gegen Rassismus: Vortrag und Diskussionsveranstaltung zur Kampagne „Björn Höcke ist ein Nazi“

Centro Sociale Sternstraße 2, Hamburg

Mit der Kampagne “Björn Höcke ist ein Nazi” will Aufstehen gegen Rassismus der fortschreitenden Normalisierung der AfD entgegentreten. In vielen Kommunen bröckelt die Brandmauer nach rechts oder ist bereits gefallen — mit drastischen Konsequenzen: Mittelkürzungen für alternative und soziale Projekte, Einschüchterung von und Gewalt gegen Andersdenkende, Queere und Migrant*innen. Aufstehen gegen Rassismus will mit ihrer Kampagne erreichen, dass die Brandmauer nach rechts hält oder neu eingezogen wird.

Tabu Häftlingsbordelle – Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern

Stiftung Kultur Palast Hamburg Öjendorfer Weg 30a, Hamburg

Der Vor­trag ordnet die jahrzehntelange mangelhafte öffentliche Wahrnehmung der Bordelle für männliche Häftlinge der Konzentrationslager als einen Ausdruck für das Ver­drängen und Bagatellisieren von sexualisierter Gewalt an Frauen ein. Vortrag und Diskussion zum Internationalen Frauenkampftag am 8. März mit Prof. Dr. Christa Paul.

Verraten, verletzt und verdrängt: Die NS-Verfolgtengruppe der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten und ihr Kampf um Anerkennung und Entschädigung

Goldbekhaus Moorfuhrtweg 9, Hamurg

Das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933 gilt als erstes Rassegesetz in NS-D-land und diente bis 1945 als Grundlage für die Zwangsterilisation von etwa 400 000 Menschen, die an einer körperlichen oder geistigen Krankheit litten oder nur im Verdacht einer solchen standen. Der 1. Sept. 1939 markiert den Beginn der systematischen "Euthanasiemorde". In den "Euthanasie"-Gasmordanstalten und anderen Heil- und Pflegeanstalten wurden etwa 300.000 Menschen ermordet. Margret Hamm (Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangsterilisierten (BEZ))spricht über die Kontinuitäten im Umgang mit den Opfern und die nahtlos anknüpfende gesellschaftliche, rechtliche und politische Stigmatisierung in der BRD.

Politisch stellen, aber wie? Strategien gegen rechts – Auftaktveranstaltung

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Alarmierende Umfragewerte, ein Anstieg rechter Gewalt, aggressiver Aufruhr jenseits demokratischer Protestkultur: Ausgelöst durch die Correctiv-Recherchen wird seit Anfang des Jahres verstärkt über die Verteidigung der Demokratie, ihre Wehrhaftigkeit und Möglichkeiten zu ihrem Schutz diskutiert. In fast 1.000 Demonstrationen gehen seither Millionen Menschen dafür auf die Straße. Klar ist, dass rechte Angriffe auf die Demokratie politisch gestellt werden müssen. Dies geschieht nicht nur in den Parlamenten, sondern auch in medialen und zivilgesellschaftlichen Räumen.
Ausgehend von zwei Inputs diskutieren wir an offenen Thementischen gemeinsam mit Euch Strategien des politischen Stellens, ihr Für und Wider und ihre Wirksamkeit.

Polen macht Mut – Erfahrungen europäischer Demokratien mit rechter Politik

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Was in Ungarn aktuell undenkbar scheint, ist letztes Jahr in Polen gelungen: Nach acht Jahren wurde die rechtspopulistische PIS (Partei für Recht und Gerechtigkeit) von einem breiten Parteienbündnis abgelöst. Selbst die auf Linie gebrachten öffentlichen Medien und die Versuche, das Justizsystem zu kontrollieren, haben daran nichts geändert. Wir wollen diskutieren, wie dies möglich war. Welche Rolle hat die Zivilgesellschaft gespielt, die in Polen von jeher sehr stark ist? Wie mussten die Parteien – von links bis konservativ – zusammenarbeiten, um einen weiteren Wahlsieg der PIS und einen weiteren Demokratieabbau zu verhindern? Was können wir für die Europawahlen daraus lernen und wie ist der Umschwung in Polen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einzuordnen?

„Mein 68“ / „Ein verspäteter Brief an meinen Vater“

Abaton Kino Allende-Platz 3, Hamburg

Der Film versucht eine im Leben gescheiterte Auseinandersetzung des Autors mit seinem Vater, der früher NSDAP-Mitglied und nach dem Krieg CDU-Wähler war, nachzuholen. Dieser reagierte auf den politischen Aufbruch der damaligen Studierendengeneration und seines eigenen Sohnes mit Unverständnis, indem er 1968 ohne ein Gespräch und nur mit einem Brief alle Brücken zu seinem Sohn abbrach und diesem das Betreten des Elternhauses verbot. An diesem Nichthinsehen- und Nichthinhören-Wollen der Vätergeneration setzt der Film an. Er rekonstruiert im fiktiven Dialog mit dem Vater die Ursachen für das Entstehen der politisch-kulturellen Revolte in den 1960er-Jahren. Das prominente Personal der Nazi-Täter und Nazi-Mitläufer versammelte sich nicht nur in Regierung und Ministerien, Justiz und Polizei, Wirtschaft und Medien, sondern auch und vor allem an den Universitäten. Der Autor gründete zusammen mit anderen 1965 an der Universität Bonn eine Gruppe des „Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS)“ und wurde zu einem prominenten Akteur des Aufstandes gegen die Nazigeneration.

WDR 1988, 45 Minuten

Demokratie online verteidigen

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Social Media war lange der Hoffnungsträger von Demokratiebewegungen, besonders auch wegen der positiven Effekte auf Protestbewegungen wie z.B. den Arabischen Frühling. Allerdings entwickelt sich im digitalen Raum in den letzten Jahren ein raumgreifender rechts(extremer) Populismus. Tiktok z.B. gilt als AfD dominiert. In diesem Zusammenhang fragen wir nach der Rolle der Social Media Giganten Meta, X, Reddit oder Telegram und Möglichkeiten der politischen Regulierung. Was ist darüber hinaus bekannt über die Rechtslastigkeit von Algorithmen? Und wie können wir als Nutzer*innen online gegen Rechte Desinformation aufstellen?

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