„Der nationalsozialistische Untergrund“

KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum

Der Projekttag erarbeitet die wichtigsten Erkenntnisse über den NSU-Komplex. Dabei sollen nicht nur das Neonazi-Netzwerk und die Arbeit der Behörden beleuchtet, sondern auch der Anteil der deutschen Gesellschaft an den NSU-Morden in den Blick genommen werden. Hiervon ausgehend diskutiert der Projekttag folgende Fragen: Welche Handlungsoptionen lassen sich für eine demokratische Gesellschaft aus der Auseinandersetzung mit den NSU-Morden ableiten? Und welche Rolle können KZ-Gedenkstätten und NS-Erinnerungsorte im (pädagogischen) Umgang mit den NSU-Morden im Spezifischen sowie rechter Gewalt im Allgemeinen spielen?

Links ist nicht woke

Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9 (FB Sozialökonomie, ex HWP), EG, Großer Hörsaal

Buchvorstellung und Diskussion mit Susan Neiman | „Mich … beschäftigt, warum sich sogenannte linke Stimmen der Gegenwart von philosophischen Ideen verabschiedet haben, die für den linken Standpunkt von zentraler Bedeutung sind: ein Bekenntnis zum Universalismus statt zum Stammesdenken, eine klare Unterscheidung zwischen Gerechtigkeit und Macht und die Überzeugung, dass Fortschritt möglich ist.“ (Susan Neiman, NDR)

Nie wieder! … und doch immerfort? – Antisemitismus in Deutschland

Freie Akademie der Künste Klosterwall 23, Hamburg

Wie wird der Diskurs in Deutschland zu Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023 geführt? Was offenbaren die Debatten über erinnerungspolitische Haltungen?
Wie präsent ist Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft und warum geht er uns alle etwas an? Podiumsdiskussion mit Laura Cazés, Marina Chernivsky und Hannes Stein

Aufstehen gegen Rassismus: Vortrag und Diskussionsveranstaltung zur Kampagne “Björn Höcke ist ein Nazi”

Centro Sociale Sternstraße 2, Hamburg

Mit der Kampagne “Björn Höcke ist ein Nazi” will Aufstehen gegen Rassismus der fortschreitenden Normalisierung der AfD entgegentreten. In vielen Kommunen bröckelt die Brandmauer nach rechts oder ist bereits gefallen — mit drastischen Konsequenzen: Mittelkürzungen für alternative und soziale Projekte, Einschüchterung von und Gewalt gegen Andersdenkende, Queere und Migrant*innen. Aufstehen gegen Rassismus will mit ihrer Kampagne erreichen, dass die Brandmauer nach rechts hält oder neu eingezogen wird.

Tabu Häftlingsbordelle – Sex-Zwangsarbeit in NS-Konzentrationslagern

Stiftung Kultur Palast Hamburg Öjendorfer Weg 30a, Hamburg

Der Vor­trag ordnet die jahrzehntelange mangelhafte öffentliche Wahrnehmung der Bordelle für männliche Häftlinge der Konzentrationslager als einen Ausdruck für das Ver­drängen und Bagatellisieren von sexualisierter Gewalt an Frauen ein. Vortrag und Diskussion zum Internationalen Frauenkampftag am 8. März mit Prof. Dr. Christa Paul.

Verraten, verletzt und verdrängt: Die NS-Verfolgtengruppe der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten und ihr Kampf um Anerkennung und Entschädigung

Goldbekhaus Moorfuhrtweg 9, Hamurg

Das "Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" von 1933 gilt als erstes Rassegesetz in NS-D-land und diente bis 1945 als Grundlage für die Zwangsterilisation von etwa 400 000 Menschen, die an einer körperlichen oder geistigen Krankheit litten oder nur im Verdacht einer solchen standen. Der 1. Sept. 1939 markiert den Beginn der systematischen "Euthanasiemorde". In den "Euthanasie"-Gasmordanstalten und anderen Heil- und Pflegeanstalten wurden etwa 300.000 Menschen ermordet. Margret Hamm (Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangsterilisierten (BEZ))spricht über die Kontinuitäten im Umgang mit den Opfern und die nahtlos anknüpfende gesellschaftliche, rechtliche und politische Stigmatisierung in der BRD.

Politisch stellen, aber wie? Strategien gegen rechts – Auftaktveranstaltung

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Alarmierende Umfragewerte, ein Anstieg rechter Gewalt, aggressiver Aufruhr jenseits demokratischer Protestkultur: Ausgelöst durch die Correctiv-Recherchen wird seit Anfang des Jahres verstärkt über die Verteidigung der Demokratie, ihre Wehrhaftigkeit und Möglichkeiten zu ihrem Schutz diskutiert. In fast 1.000 Demonstrationen gehen seither Millionen Menschen dafür auf die Straße. Klar ist, dass rechte Angriffe auf die Demokratie politisch gestellt werden müssen. Dies geschieht nicht nur in den Parlamenten, sondern auch in medialen und zivilgesellschaftlichen Räumen.
Ausgehend von zwei Inputs diskutieren wir an offenen Thementischen gemeinsam mit Euch Strategien des politischen Stellens, ihr Für und Wider und ihre Wirksamkeit.

Polen macht Mut – Erfahrungen europäischer Demokratien mit rechter Politik

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Was in Ungarn aktuell undenkbar scheint, ist letztes Jahr in Polen gelungen: Nach acht Jahren wurde die rechtspopulistische PIS (Partei für Recht und Gerechtigkeit) von einem breiten Parteienbündnis abgelöst. Selbst die auf Linie gebrachten öffentlichen Medien und die Versuche, das Justizsystem zu kontrollieren, haben daran nichts geändert. Wir wollen diskutieren, wie dies möglich war. Welche Rolle hat die Zivilgesellschaft gespielt, die in Polen von jeher sehr stark ist? Wie mussten die Parteien – von links bis konservativ – zusammenarbeiten, um einen weiteren Wahlsieg der PIS und einen weiteren Demokratieabbau zu verhindern? Was können wir für die Europawahlen daraus lernen und wie ist der Umschwung in Polen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einzuordnen?

„Mein 68“ / „Ein verspäteter Brief an meinen Vater“

Abaton Kino Allende-Platz 3, Hamburg

Der Film versucht eine im Leben gescheiterte Auseinandersetzung des Autors mit seinem Vater, der früher NSDAP-Mitglied und nach dem Krieg CDU-Wähler war, nachzuholen. Dieser reagierte auf den politischen Aufbruch der damaligen Studierendengeneration und seines eigenen Sohnes mit Unverständnis, indem er 1968 ohne ein Gespräch und nur mit einem Brief alle Brücken zu seinem Sohn abbrach und diesem das Betreten des Elternhauses verbot. An diesem Nichthinsehen- und Nichthinhören-Wollen der Vätergeneration setzt der Film an. Er rekonstruiert im fiktiven Dialog mit dem Vater die Ursachen für das Entstehen der politisch-kulturellen Revolte in den 1960er-Jahren. Das prominente Personal der Nazi-Täter und Nazi-Mitläufer versammelte sich nicht nur in Regierung und Ministerien, Justiz und Polizei, Wirtschaft und Medien, sondern auch und vor allem an den Universitäten. Der Autor gründete zusammen mit anderen 1965 an der Universität Bonn eine Gruppe des „Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS)“ und wurde zu einem prominenten Akteur des Aufstandes gegen die Nazigeneration.

WDR 1988, 45 Minuten

Demokratie online verteidigen

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Von-Melle-Park 3, Hamburg

Social Media war lange der Hoffnungsträger von Demokratiebewegungen, besonders auch wegen der positiven Effekte auf Protestbewegungen wie z.B. den Arabischen Frühling. Allerdings entwickelt sich im digitalen Raum in den letzten Jahren ein raumgreifender rechts(extremer) Populismus. Tiktok z.B. gilt als AfD dominiert. In diesem Zusammenhang fragen wir nach der Rolle der Social Media Giganten Meta, X, Reddit oder Telegram und Möglichkeiten der politischen Regulierung. Was ist darüber hinaus bekannt über die Rechtslastigkeit von Algorithmen? Und wie können wir als Nutzer*innen online gegen Rechte Desinformation aufstellen?

Aktionswoche gegen rechts: „Hand in Hand – Gegen Hass und Hetze“

Vom 21. bis 24. Mai organisieren Jugendeinrichtungen, Kulturhäuser Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen aus Steilshoop und Bramfeld ein vielfältiges Programm aus Workshops, Vorträgen, Diskussionen und weiteren Veranstaltungen. Zentraler Veranstaltungsort ist die Kreativwerkstatt im Einkaufzentrum Steilshoop im Schreyerring.

Countercultural Nazis: The ideological origins of Atomwaffen Division

Locke St. Pauli Fischmarkt 27, Hamburg

Book-presentation and discussion with Spencer Sunshine | A new wave of aspiring neo-Nazi terrorists has arisen—among them the infamous Atomwaffen Division, an international nazi-network with offshoots all over the world, including Germany. And they have a bible: James Mason’s Siege, which praises lone-wolf terrorism, serial killers, and Charles Manson.

Judenhass goes Underground – Ein Podiumsgespräch über Antisemitismus in progressiven Subkulturen

Übel & Gefährlich Feldstraße 66, Hamburg

Niemand will Antisemit*in sein. Erst recht nicht in Subkulturen und Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass goes Underground – ob Rap gegen Rothschild, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an den Terror von Hanau. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll. Auch in Hamburg müssen diese Debatten
geführt werden: Kampnagel lädt eine Antisemitin als Keynotespeakerin ein, die besten Plätze vor der Bühne von FFF Großdemonstrationen werden von stalinistischen Israelhasser*innen gekapert und an der HfbK durfte Ruangrupa ihr plumpes Weltbild verbreiten und sich weiter weigern, im Judenhass ein Problem zu sehen. Mit der Ausrede, Antisemitismus sei ein rechtes Phänomen, wird oft jegliche Kritik abgeblockt – eine  Selbstreflektion findet nicht statt.

Eine haarige Angelegenheit – Warum Haare politisch sind

W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. Nernstweg 32 – 34, Hamburg

Was kann Haar, was soll es, darf es und wofür steht es? Was uns auf Kopf, Beinen oder im Gesicht wächst, mehr oder weniger Pflege bedarf und uns bisweilen zu Berge steht ist weit mehr als nur Haar. So können Frisuren, Rasuren oder auch die Frage, wo Menschen behaart oder glatt sind, Ausdruck politischer Einstellungen sein. Auch ein Blick in die Geschichte unterstreicht die gesellschaftspolitische Aussagekraft und das Protestpotential, z.B. in Hinblick auf die Haarkultur von versklavten Menschen. Welche Bedeutung haben Haare in Bezug auf Themen wie Rassismus, Empowerment, Widerstand und Geschlechtergerechtigkeit heute? Diese Fragen werden aus migrantischer, post-migrantischer und queerfeministischer Perspektive diskutiert.

Vortrag und Diskussion zur Reichsbürgerszene mit Andreas Speit

Honigfabrik Wilhelmsburg Industriestraße 125-131, Hamburg

Im Vortrag von Andreas Speit soll es nicht, um den Fall in der Honigfabrik im Speziellen gehen, sondern allgemeiner um Strukturen, Ideologien und Akteur*innen der Reichsbürgerszene: Woran lassen sich diese Ideologien erkennen, woran ihre Organisationen? Wie sehen die Strukturen in und um Hamburg aus und was macht diese Szene so attraktiv für neue Mitglieder?

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