Vom Rechtsterrorismus zur rechtsradikalen Gewalt. Die Bundesrepublik in den 1980er Jahren

Vom Rechtsterrorismus zur rechtsradikalen Gewalt. Die Bundesrepublik in den 1980er Jahren

Barbara Manthe (Bielefeld): Vom Rechtsterrorismus zur rechtsradikalen Gewalt. Die Bundesrepublik in den 1980er Jahren

Moderation: Alyn Šišić (Hamburg)

In den 1980er Jahren wurden in der Bundesrepublik verstärkt rassistisch motivierte Gewalttaten registriert. Begleitet von einer aufgeladenen Asyl- und Migrationsdebatte hatte sich die rechtsradikale Szene inhaltlich umorientiert und agierte zunehmend mit einer rassistischen Agenda. Diese Entwicklung ging mit einer Veränderung militanter Szenestrukturen einher, die nun attraktiver für Skinheads, Fußballfans und ‚Rocker‘ geworden waren. In dem Vortrag geht es einerseits um diesen Wandel rechtsradikaler Gewalt in den 1980er Jahren. Andererseits soll nach gesellschaftlichen und staatlichen Reaktionen darauf gefragt werden. Barbara Manthe beleuchtet beispielhaft die Deutungskämpfe über eine schwere rassistische Gewalttat in Hamburg, die heftige Kontroversen auslöste. Am 21. Dezember 1985 griffen Skinheads in der Nähe des S-Bahnhofs Landwehr drei türkische Männer an; einer von ihnen, Ramazan Avcı, verstarb wenige Tage später. Die Tat erregte große mediale Aufmerksamkeit; an dem Fall lassen sich nicht nur lokale Spezifika der Hamburger Stadtgesellschaft, sondern auch übergeordnete Entwicklungen zeigen, die für die Entwicklung rechtsradikaler Gewalt in den 1980er und frühen 1990er Jahre bedeutsam waren.

Im Rahmen der Vortragsreihe „Mehr als eine Randnotiz. Die extreme Rechte nach 1945“.

Den Flyer zur Vortragsreihe finden Sie hier.

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