Zwei Seiten einer Medaille – Rassismus und Umweltzerstörung

Zwei Seiten einer Medaille – Rassismus und Umweltzerstörung

Auf den ersten Blick sind Rassismus und Umweltzerstörung weit voneinander entfernte Themengebiete. Kulturhistorisch liegen sie auf den zweiten Blick gar nicht so weit auseinander. Im Kern von Rassismus wird zwischen Natur und Kultur unterschieden und die Natur den Nicht-Weißen, die Kultur den Weißen zugeordnet; entsprechend unterscheiden sich die Zuschreibungen (z. B. „Vernunft“ und „Rationalität“ auf der Seite der Weißen, „Triebhaftigkeit“ und „Unkontrolliertheit“ auf der Seite der Nicht-Weißen). Diese Rangordnung von Natur und Kultur finden wir auch im modernen Naturverständnis. Sie geht zurück auf René Descartes Unterscheidung von res cogitans und res extensa, die nicht einfach nur eine Unterscheidung ist, sondern eine Überordnung der Kultur über die Natur, die in der Folge als ein instrumentell zu bemeisterndes Objekt verstanden wird.

Der Vortrag wird diese für moderne Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnisse konstitutive Rangordnung von Natur und Kultur in ihren Konsequenzen entwickeln.

Prof. Dr. Jan Weyand lehrt Soziologie am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Wissens- und Kultursoziologie.

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