In Kooperation haben Hamburg vernetzt gegen Rechts und perspek‘tif:a – Schwerpunkt in Kurswechsel eine Handreichung mit verschiedenen Texten erstellt, die sich mit Kontext und Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine befassen. Die Handreichung „Und plötzlich war da Krieg?“ steht als Download zur Verfügung.
Mit dem russischen Angriff auf die gesamte Ukraine am 24. Februar 2022 rückt Krieg in seiner Unmittelbarkeit wieder in die Wahrnehmung ganz Europas. Themen wie Bewaffnung, Militärausgaben, Kriegsverbrechen und die folgende Energiekrise bestimmten die Nachrichten und unsere Gespräche. Die Debatten und auch das Kriegsgeschehen entwickeln sich seitdem immer weiter. Die im Jahr 2022 noch gängige Beschreibung des Krieges gegen die Ukraine, als “ersten Krieg auf europäischem Boden seit 1945” stellte sich nicht nur als faktisch falsch heraus, sondern zeigte außerdem, dass vergangene Kriege, Konflikte und Genozide in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges scheinbar vergessen wurden. Die Gedächtnislücke weist insbesondere darauf hin, wie wenig wir im Westen über den Osten Europas wissen (wollen). Das gilt auch für den Zeitraum vor 1945. Dass dieses Unwissen dazu führt, dass die Perspektiven und Interessen der betroffenen Länder und Menschen nicht gesehen werden, wird nun mehr als deutlich. Das Ausleuchten dieser Leerstellen und auch die Hintergründe und Auswirkungen des russischen Angriffskrieges bleiben also weiterhin relevant.
In der Handreichung „Und plötzlich war da Krieg“ erarbeiten Isa Luzie Brodnjak und Sergej Prokopkin eine Definition von Antislawismus und weisen auf Lücken im deutschen Antirassismusdiskurs hin. Ulrich Peters stellt die Zusammenhänge und Kontinuitäten von Verschwörungsideologie im Zusammenhang des Angriffskriegs gegen die Ukraine dar und der Beitrag von Lara Schultz gibt einen Überblick über rechte Ideologien und Akteur*innen in Russland. In einem Interview berichtet RespeKt Coach Marina Batalova über die Situation an Schulen seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg.