Vom Sinn und Unsinn der Herkunftsdebatte

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Heinrich Böll Stiftung Hamburg

Vom Sinn und Unsinn der Herkunftsdebatte

Entgegen der ewigen Frage nach „Wo kommst du eigentlich wirklich her?“ bietet diese Veranstaltung einen Gegenentwurf zu gängigen Herkunftsdebatten.  Gemeinsam mit dem Rapper und Schauspieler Amewu Nove und der Professorin und Journalistin Katajun Amirpur widmen wir uns dem Spannungsfeld zwischen Reproduktion und dem Abbau von Ungleichheit und Diskriminierung in den bisherigen Diskursen rund um Herkunft. Hierbei werden, mit einem kritischen Blick auf die Diskursführung, nicht nur geografische Herkünfte sondern auch weitere identitätsstiftende Aspekte – insbesondere zugeschriebene – thematisiert. Wir betrachten dabei soziale Ungleichheiten als Ergebnis von Diskriminierung durch Zuschreibungen von Herkunft und Identität, gleichzeitig aber auch die identitätsstiftenden und stärkenden Werte von Herkünften und bewegen uns so zwischen Sinn und Unsinn der Herkunftsdebatte.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Neue Deutsche Analysen“ und findet statt in Kooperation der Heinrich Böll Stiftung Hamburg und der W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.

Amewu, geboren 1983 in Berlin, ist ein Berliner Rapper und Schauspieler. In seinen Texten beobachtet, analysiert und kritisiert er sich selbst und die Gesellschaft, spricht über Rassismuserfahrungen und Ausbeutungsverhältisse im Kapitalismus und Depressionen. Amewu ist bekannt für seine komplexe Rap-Technik und beeindruckende Live-Performances. Auf der Bühne stand er auch im Stück „Rückkehr nach Reims“ an der Schaubühne Berlin, an dem er mitschrieb. Im Januar 2022 erschien sein neues Album „Haben oder Sein“.

Prof. Dr. Katajun Amirpur, geboren 1971 in Köln, ist Professorin für Islamwissenschaft an der Universität zu Köln, wo sie seit 2019 auch als Beauftragte für Rassismuskritik fungiert. Zu Themenfeldern rund um den Iran und Reformdenken im Islam publiziert sie regelmäßig Bücher und in den großen Medienmagazinen. Am 16.03.23 erschien ihr neues Buch „Iran ohne Islam. Aufstand gegen den Gottesstaat“, in dem sie die feministisch-revolutionären Proteste seit Herbst 2022 im Kontext einer Entwicklung der Abkehr vom Islam seitens der iranischen Gesellschaft und des Regimes einordnet.

Cane Çağlar arbeitet als Bildungsreferentin in der W3_Werkstatt für internationales Kultur und Politik. Mit ihren Arbeitsschwerpunkten Postmigration und Rassismuskritik ist es ihr ein großes Anliegen, gesellschaftliche Diskurse kritisch zu betrachten und die Perspektiven hervorzuheben, die vor allem strukturell ausgeklammert werden. Als Moderatorin wird sie durch den Abend führen.

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