Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Da die Räume nicht zu jeder Zeit frei und zugänglich sind, bitten wir Interessierte einen Besichtigungstermin zu vereinbaren:
040 – 68 28 54 56 oder 040 – 68 28 54 55

Die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Birgit Mair im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. erstellt und seitdem mehr als 230-mal bundesweit gezeigt. Im Februar 2021 wurden sowohl die Ausstellung als auch der dazugehörige Begleitband aktualisiert und erweitert. Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 27 Tafeln mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 1999 bis 2011 und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander.

Im ersten Teil der Ausstellung werden die Biografien von Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Mehmet Turgut, Habil Kılıç, İsmail Yaşar, Mehmet Kubaşık, Theodoros Boulgarides, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter dargestellt. Weitere Tafeln beschäftigen sich mit den Bombenanschlägen in Nürnberg und Köln sowie den Banküberfällen, bei denen unschuldige Menschen teilweise lebensbedrohlich verletzt wurden. Der zweite Teil beleuchtet das Netzwerk des NSU. Verbindungen neonazistischer V-Leute verschiedener Verfassungsschutzbehörden mit den bisher Verurteilten werden skizziert. Analysiert werden auch die Gründe, warum die Mordserie lange nicht aufgedeckt wurde sowie der gesellschaftspolitische Umgang mit dem Themenkomplex. Auch Angehörige der Ermordeten kommen zu Wort. Eltern, Kinder und Witwen berichten von der Zeit vor und nach dem Auffliegen des NSU, kommentieren den Münchner NSU-Prozess und unterziehen die bisherige Aufklärung einer kritischen Beurteilung.
Der dritte und neue Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit weiteren rechten Gewalttaten, insbesondere mit dem rechten Terror nach der Selbstenttarnung des NSU und beleuchtet die Perspektive von Angehörigen der NSU-Mordopfer auf die erneuten rassistischen Morde in München, Wolfhagen-Istha, Halle und Hanau.

Informationen zur Ausstellungsmacherin:
Diplom-Sozialwirtin Univ. Birgit Mair ist Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), Co-Autorin der internationalen Studie zu NS-Zwangsarbeit „Hitlers Sklaven“ („Hitlers Slaves“), verfasste mehrere Publikationen über Holocaust-Überlebende sowie extrem rechte Bewegungen. Sie konzipierte die bundesweit beachtete Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ und führte mehr als dreihundert Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch. Im Jahr 2022 wurde ihr für ihre Verdienste im Kampf gegen Rechts in ihrer Wahlheimatstadt Nürnberg die Karl-Bröger-Medaille verliehen.

Begleitband zur Ausstellung:
Der Begleitband zur Wanderausstellung vertieft einzelne Kapitel in der Ausstellung, nennt Quellen und zeigt mehr als 140 Fotografien. Die fünfte aktualisierte und erweiterte Auflage des Begleitbandes steht seit März in gedruckter Form zur Verfügung und kann direkt bei der Ausstellung erworben werden. (148 Seiten, Preis: 8,- €)

Weitere Informationen zur Ausstellung: https://www.opfer-des-nsu.de/

Cookie Consent mit Real Cookie Banner