In ihrem Vortrag skizziert Natascha Strobl die Entwicklung eines Phänomens, das sie als „radikalisierten Konservatismus“ bezeichnet. In den letzten zehn Jahren haben sich konservative Parteien in ihren Strategien und ihrer Rhetorik radikal verändert. Sie haben die politische Mitte verlassen und Elemente der traditionellen extremen Rechten sowie rechtspopulistische Ansätze übernommen. Anhand der Präsidentschaft von Donald Trump und der Politik der Österreichischen Volkspartei unter Bundeskanzler Sebastian Kurz werden zentrale Beispiele dieser Entwicklung präsentiert. In diesem Kontext wird auch das Konzept der „rohen Bürgerlichkeit“ von Wilhelm Heitmeyer am Beispiel politischer Parteien beleuchtet. Der Vortrag widmet sich der Frage, wie wir dieses neu formierte, parteipolitische, konservative Milieu konzeptualisieren können und welchen Platz der radikalisierte Konservatismus im zeitgenössischen Autoritarismus einnimmt.
Hintergrundtext: https://doi.org/10.4337/9781035324705.00012
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